elephant & castle
Bühnenbild für 'Maß für Maß' von William Shakespeare, Theater Total in Bochum
Das Licht geht aus, das Stück beginnt. Die Bühne füllt sich mit Figuren - Figuren, die hinter verschlossenen Türen Verabredungen treffen; Figuren, die durch meterhohe Gefängnismauern voneinander getrennt sind; Figuren, zwischen denen eine sinnbildliche wie auch ganz reale Kluft entsteht. Das Spiel, das Licht, die Musik, das Kostüm und eben diese beiden Objekte werden Eins, ein Fluss - jedes Element bedingt das andere und es wird deutlich, was zuvor fehlte: Erst in diesem endlichen und einzigartigen Moment des Spiels, in der Interaktion mit all den anderen Elementen und in der Betrachtung des Publikums entfaltet elephant & castle sein ganzes Potential. In jenen Momenten, in denen der Elephant beinahe leichtfüßig um das Schloss tänzelt, wird aus den beiden massiven Holzobjekten ein Stück Theaterzauber.
/Alina Ragus
Spielen die darstellenden Subjekte etwa das Objekt?
Oder spielen vielleicht die Objekte das dargestellte Subjekt?
Sicher ist Eines:
Dass sich den Zuschauern nicht nur in der dargestellten Person
Ecken und Kanten bieten, sondern auch im Bühnenbild selbst.
Beide bedingen sich gegenseitig, sind voneinander abhängig.
Trinken und essen voneinander.
Zerfallen ohne den Anderen, in ein Gemisch aus Spiel und Holz.
/Luke Venatier
Jahr:
2021
Daten: 2-teiliges Bühnenobjekt aus Holz, je 3,0 x 1,8 x 1,8 m
Fotografie: Volker Beushausen
Regie: Barbara Wollrath-Kramer, Theater Total
Zu diesem Projekt gibt es eine Dokumentation (ISBN 978-3-9823956-1-6).